Banking

bekommt ein eigenes Buch, weils im Unsortiert doch ein wenig mehr wurde

Abgestufte Brokerpreismodelle

Man wird das sicherlich nicht durchsetzen können - ein Orderpreismodell, dass sich an Erfahrung und Depotwert orientiert.

Muss man fein entwickeln, aber der Grund für den Gedanken ist eben, dass Scalable Capital es schafft sehr viel mehr Neukunden zu gewinnen, weil sie einfach verdammt niedrige Ordergebühren haben.

1 € pro Order tut niemandem weh, der ernsthaft in Erwägung zieht, in Aktien zu investieren. 30 € Ordergebühren bei der Sparkasse aber wohl doch.

Das Problem dabei ist: Die Sparkasse hat einen Kunden an Scalable Capital verloren, der bei Scalable bleiben wird. Er wird mehr oder weniger zwangsweise erfahrener mit Börsengeschehen, weil er ja auch mit Kleinbeträgen jonglieren kann.
Die Überlegung wäre bei einer Sparkasse mit 30 € pro Trade eine ganz andere.

Aber:

30 € Gebühren würde jemandem der eh in höheren Tausenderbereichen tradet wiederum nicht wehtun. Er würde es sogar akzeptieren - deshalb gibt es die Dienstleistung Brokerage ja noch von den Sparkassen-Verbänden.

Man sollte also ein Brokerage-Modell haben, das bei einem Euro pro Trade anfängt. Sieht man, dass der Mensch gewissermaßen Erfahrung sammelt, sich seine Anlagen nach und nach häufen, womöglich sogar durch ausschüttende ETFs oder gewisse Dividendenstrategien ein gewisser Cashflow entsteht - dann kann man nach und nach höher gehen.

Wär doch mal was neues - auch für die Bank - wenn man einen Kunden am Markt teilhaben lässt, sich dann aber von Gewinn oder Verlust in gewisser Zeitspanne X % abknipsen kann - machen ETFs ja genau so. Der Kunde hat eh die Intention, auf steigende Kurse zu setzen. Leerverkäufe kann und will der übliche Kunde ohne Zertifikatshandel ja nicht tun. Womöglich gar gehebelte Gebühren bei Verlust, damit eben dieser Verlust den Inhaber mehr schmerzt und er durch diesen Schmerz halt besser lernt.

Das hat halt gewissen Robin Hood Charakter - und deshalb wirds von denjenigen die Macht haben halt nicht umgesetzt bzw. akzeptiert. Deshalb ist der Gedanke eigentlich völlig utopisch.

Man kann halt als Brokerage wenig am Service schrauben, weil vieles eben recht Basic ist. Fängt bei Ad Hoc news an und hört irgendwann beim Bloomberg-Liveticker auf – das ganze, was dann dazwischen ist, hängt sprichwörtlich nur daran, wie breit der Marktzugang ist.

Wir haben ja schon eine gewisse Beschränkung beim Zugang zum Zertifikatshandel - aber die kann man ja auch vergessen - weil der Kunde ja auch da nur angeben muss er wäre vertraut mit allem. Viel besser wärs doch wie beim Kreditscoring genau diese Einstufung auch auf Brokerage zu übertragen. Halt eben an ganz anderen Richtwerten (oder eben auch nicht, auch da ist es halt Plus, Minus und das Wer verursacht plus und minus).

Bescheuert ist halt nur dass sich für so ein Modell keiner ernsthaft entscheiden wird. Und wenn: dann macht er eben einen Depottransfer von Scalable zu den Sparkassen Brokerage Sachen.

Ich denke, Fintech sollte eher da ansetzen: Bürokratie aus Dingen wie Depottransfers herausnehmen... Über eine Woche darauf zu warten, dass ein ganzes Depot von einer zur anderen Bank wechselt ist bei Clearstream-Verwahrung irgendwie merkwürdig. Als würden die Papiere physisch aus Clearstream herausgelöst und anderswo verwahrt - aber das kann sich doch keiner leisten?

Und danach auch noch so Dinge wie jährliche 0 € Kostenaufstellungen von ehemaligen Brokerage-Banken. Das spricht einfach dafür, dass die Bürokratie dahinter einfach irgendwo zwischen 1999 und 2010 stehen geblieben ist.

Klar - für 30€ hat man so schnickschnack wie 24/7 Telefonhandel und exzellenteren Support - aber ganz ehrlich: wann braucht man den? Eigentlich nur bei eigenen Fehlern und es ist viel wertvoller, wenn genau diese Fehler einen irgendwo schmerzen und nicht durch einen kurzen Anruf irgendwo zügig ausgebügelt werden.

Internes Bankenscoring

Ich finde es faszinierend, wie sich eine Bank ihr Scoring zusammensetzt. 
Steigt man natürlich nicht so hinter, is ja eh Banksache, die würden einen Teufel tun zu verraten wie und was die da tun.

Vielleicht begründet aus der Unübersichtlichkeit der SCHUFA. Niemand weiß, was die warum tut, sie scheints aber zu können - eigentlich nicht, weil sie ja keine Bank ist. Deshalb kann die SCHUFA ja eigentlich auch weg und man müsste am Bankgeheimnis schrauben - aber das ist erst mal Nebensache.

Menschen scheinen noch Fremdkapitaltiere zu sein. Die überwiegende Mehrheit der Bedürfnisse der Menschen scheint für die meisten nicht leistbar zu sein, aber irgendwie scheint der Wille zu der Sache doch größer zu sein. Deshalb gibts Fremdkapital und damit ist das Bedürfnis (mag Auto oder Haus oder Wohnung sein) erfüllt. 

Was ich jetzt faszinierend finde ist, dass diese Menschen, die quasi vom Minus leben eben über die Runden kommen, dann aber das Scoringsystem der Banken komplett durchdreht. 
Jemand, der sich eben kein Haus leistet – weil er halt nicht genügend Eigenkapital dafür hat. Sollte ja prinzipiell über 50 % sein - der bekommt ein gutes Scoring, scheinbar relativ stark auf dem Fakt gewichtet, dass kein Fremdkapital angewendet wird.

Im Gegensatz dazu macht die Bank riesig Kohle mit jedem Fremdkapital, dass sie ausgibt. Sie bekommts ja +15 % zurück… Zwar fließend in 20–50 Jahren, meinetwegen auch vererbt, aber sie bekommts halt, das ist deren Garantie.

Ist alleine jetzt der Fakt, dass ein Mensch von Eigenkapital lebt Grund genug für ein super Scoring – weil es der Bank ermöglicht sein liegendes Geld als Fremdkapital für Kredite anderer Menschen rauszupumpen?
Oder ist der Scoringwert auch nur dafür da, um Menschen zu höheren Kreditaufnahmen zu bewegen, um ihre Luxusbedürfnisse und einen gehobenen Lebensstandard zu halten? Halt die letzte Instanz, wenn Bausparvertrag und Managed Funds schon nicht funktioniert haben. Führste den Menschen langsam hin Geld zu pumpen.

Ein Kunde auf Eigenkapital wird seinen Konsumentenkredit in ziemlich unlimitierter Höhe setzen können, weil das die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eben jener Kunde in Fremdkapital fällt und damit profitabel für die Bank wird. 
Das zweischneidige Schwert: Die Waage zwischen Personen, dessen Eigenkapital das Fremdkapital ermöglicht und Personen, dessen Fremdkapital der Bank Umsatz bringt. - 60/40 - weil die Banker ja irre Löhne haben müssen – um innerhalb derer Konten anderer Leute Fremdkapital zu ermöglichen.
Um Sie bei Stange zu halten, gibt man Bankern wohl die Illusion sich aus dem Bankingpool zu bedienen, weil das Geld ja eh wieder da drin landet. Ist ja nur ne Zahl auf so ner Internetseite und die, die es verpennt haben bekommen sie halt regelmäßig für 5 € ausgedruckt. Wohl die am schwersten gewichtete Zahl überhaupt.

Das ist halt das Dilemma. Menschen, die von Eigenkapital leben, sehen wie Menschen, die von Fremdkapital leben in ihrem Überfluss und ein gewisser Neid baut sich auf. Treibt dann genau diese Menschen dahin, Fremdkapital aufzunehmen. Sprichwörtlich auf Ihren Verdienst in 20 – 30 Jahren zu wetten. Will man das?
Wir wissen ja, dass jede Art von Wette ein Risiko birgt, welches je nach Summe größer ist.

Die Sparkasse behauptet von sich, sie würde mit rumliegendem Girogeld wegen des Risikos und der Tatsache, dass dies tagtäglich in Gänze auszahlbar ist, nicht handeln.  Mag der Grund sein, warum die Sparkasse so irre teure Gebühren hat, aber wie man gerade in den letzten Jahren feststellt ist auch Gratiskonto immer schwerer machbar. EZB-Zinsen auf die irren Geldsummen von Banken eben, die sie mit (vorsicht unbegründete Unterstellung) unfähigerem Bankenhandel nicht mehr ausgleichen können. Je höher EZB desto schwieriger durch Handel auszugleichen, weil irre Gehälter weil sonst Personal nicht haltbar...


Nachträge

Fefes Blog

in den USA funktionieren Banken anders. Wenn man ein Bankkonto eröffnet und dort Geld einzahlt, dann geht das Geld in das Eigentum der Bank über, aber sie verpflichtet sich vertraglich, das zurückzuzahlen. Bei uns gehört das Geld auf dem Konto dem Eigentümer des Kontos, nicht der Bank.

Das heißt jetzt für mich aber noch nicht, dass eine deutsche Bank das Kundengeld auf Börsenvehikeln verzocken kann / darf. Sie muss nur gewährleisten können, dass die Kunden ihren Besitz zurückbekommen. Dann wann auch immer ein Kunde das so möchte.

Coinbase Verifizierung

Coinbase: "hey, wir brauchen einen Ausweis von dir, um zu bestätigen, dass du auch wirklich du bist."

Ich: *geschwärzten Ausweis hochlad* 

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Ich: "Hey Coinbase-Support: Hier ist eine vom Notar beglaubigte Bestätigung meiner Stadt, dass ich ich bin und dort wohne und in der Stadt angemeldet bin... Sie haben bereits Mietvertrag, Stromrechnung, Internet-Rechnung, Mobilfunk und beide Seiten meines Personalausweises..."

Coinbase-Support: "sorry... Sie sind verifiziert."