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Internes Bankenscoring

Ich finde es faszinierend, wie sich eine Bank ihr Scoring zusammensetzt. 
Steigt man natürlich nicht so hinter, is ja eh Banksache, die würden einen Teufel tun zu verraten wie und was die da tun.

Vielleicht begründet aus der Unübersichtlichkeit der SCHUFA. Niemand weiß, was die warum tut, sie scheints aber zu können - eigentlich nicht, weil sie ja keine Bank ist. Deshalb kann die SCHUFA ja eigentlich auch weg und man müsste am Bankgeheimnis schrauben - aber das ist erst mal Nebensache.

Menschen scheinen noch Fremdkapitaltiere zu sein. Die überwiegende Mehrheit der Bedürfnisse der Menschen scheint für die meisten nicht leistbar zu sein, aber irgendwie scheint der Wille zu der Sache doch größer zu sein. Deshalb gibts Fremdkapital und damit ist das Bedürfnis (mag Auto oder Haus oder Wohnung sein) erfüllt. 

Was ich jetzt faszinierend finde ist, dass diese Menschen, die quasi vom Minus leben eben über die Runden kommen, dann aber das Scoringsystem der Banken komplett durchdreht. 
Jemand, der sich eben kein Haus leistet – weil er halt nicht genügend Eigenkapital dafür hat. Sollte ja prinzipiell über 50 % sein - der bekommt ein gutes Scoring, scheinbar relativ stark auf dem Fakt gewichtet, dass kein Fremdkapital angewendet wird.

Im Gegensatz dazu macht die Bank riesig Kohle mit jedem Fremdkapital, dass sie ausgibt. Sie bekommts ja +15 % zurück… Zwar fließend in 20–50 Jahren, meinetwegen auch vererbt, aber sie bekommts halt, das ist deren Garantie.

Ist alleine jetzt der Fakt, dass ein Mensch von Eigenkapital lebt Grund genug für ein super Scoring – weil es der Bank ermöglicht sein liegendes Geld als Fremdkapital für Kredite anderer Menschen rauszupumpen?
Oder ist der Scoringwert auch nur dafür da, um Menschen zu höheren Kreditaufnahmen zu bewegen, um ihre Luxusbedürfnisse und einen gehobenen Lebensstandard zu halten? Halt die letzte Instanz, wenn Bausparvertrag und Managed Funds schon nicht funktioniert haben. Führste den Menschen langsam hin Geld zu pumpen.

Ein Kunde auf Eigenkapital wird seinen Konsumentenkredit in ziemlich unlimitierter Höhe setzen können, weil das die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eben jener Kunde in Fremdkapital fällt und damit profitabel für die Bank wird. 
Das zweischneidige Schwert: Die Waage zwischen Personen, dessen Eigenkapital das Fremdkapital ermöglicht und Personen, dessen Fremdkapital der Bank Umsatz bringt. - 60/40 - weil die Banker ja irre Löhne haben müssen – um innerhalb derer Konten anderer Leute Fremdkapital zu ermöglichen.
Um Sie bei Stange zu halten, gibt man Bankern wohl die Illusion sich aus dem Bankingpool zu bedienen, weil das Geld ja eh wieder da drin landet. Ist ja nur ne Zahl auf so ner Internetseite und die, die es verpennt haben bekommen sie halt regelmäßig für 5 € ausgedruckt. Wohl die am schwersten gewichtete Zahl überhaupt.

Das ist halt das Dilemma. Menschen, die von Eigenkapital leben, sehen wie Menschen, die von Fremdkapital leben in ihrem Überfluss und ein gewisser Neid baut sich auf. Treibt dann genau diese Menschen dahin, Fremdkapital aufzunehmen. Sprichwörtlich auf Ihren Verdienst in 20 – 30 Jahren zu wetten. Will man das?
Wir wissen ja, dass jede Art von Wette ein Risiko birgt, welches je nach Summe größer ist.

Die Sparkasse behauptet von sich, sie würde mit rumliegendem Girogeld wegen des Risikos und der Tatsache, dass dies tagtäglich in Gänze auszahlbar ist, nicht handeln.  Mag der Grund sein, warum die Sparkasse so irre teure Gebühren hat, aber wie man gerade in den letzten Jahren feststellt ist auch Gratiskonto immer schwerer machbar. EZB-Zinsen auf die irren Geldsummen von Banken eben, die sie mit (vorsicht unbegründete Unterstellung) unfähigerem Bankenhandel nicht mehr ausgleichen können. Je höher EZB desto schwieriger durch Handel auszugleichen, weil irre Gehälter weil sonst Personal nicht haltbar...


Nachträge

Fefes Blog

in den USA funktionieren Banken anders. Wenn man ein Bankkonto eröffnet und dort Geld einzahlt, dann geht das Geld in das Eigentum der Bank über, aber sie verpflichtet sich vertraglich, das zurückzuzahlen. Bei uns gehört das Geld auf dem Konto dem Eigentümer des Kontos, nicht der Bank.

Das heißt jetzt für mich aber noch nicht, dass eine deutsche Bank das Kundengeld auf Börsenvehikeln verzocken kann / darf. Sie muss nur gewährleisten können, dass die Kunden ihren Besitz zurückbekommen. Dann wann auch immer ein Kunde das so möchte.